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Re: Große Puppe gefunden

Geschrieben von: Amelie Krafft
Datum: 22.August 2022, 21:04 Uhr

Antwort auf: Re: Große Puppe gefunden (Klaas Reißmann)

Hallo,
Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort, das hört sich ja sehr spannend an. Dann hoffen wir mal das alles klappt:)
Liebe Grüße
Amelie

> Puppe von Acherontia atropos - Totenkopfschwärmer. Die Larven fressen
> an Nachtschattengewächsen, also auch Kartoffeln. Werden diese nicht
> gespritzt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sie überleben,
> sich am Ende der Entwicklung im Boden vergraben und verpuppen.
> Braucht insgesamt so vier bis sechs Wochen, dann kommt der Falter
> raus. Am besten in eine Dose mit Erde tun, mit einem Finger oder
> Daumen (schau mal, welcher Finger von der Breite etwa der Puppe
> entspricht) eine entsprechend große Mulde in die Erde drücken und die
> Puppe da drauf legen. Darauf achten, dass sie nicht austrocknet. Also
> entweder täglich mehrmals ansprühen und darauf achten, dass die Erde
> feucht bleibt, oder einen Deckel auf die Dose tun, der hin und wieder
> gelüftet wird, damit die Puppe nicht zu feucht oder nass liegt. Sie
> wird wenige Tage vor dem Schlupf sehr dunkel, die Flügelscheiden
> fallen ein wenig ein. Dann ein stabiles Stöckchen in die Erde
> stecken, dass der schlüpfende Falter daran hoch krabbeln und seine
> kleinen Flügel strecken kann.

> Die Altvorderen haben früher die Kartoffeläcker mit dem Fernglas nach
> den Raupen abgesucht, weil diese so groß sind, dass sie durchaus
> auffallen. Und es war einfacher, als den ganzen Acker abzulatschen.
> Falls Kinder im Haus sind, dürfte das nun folgende, letzte Detail
> interessant sein: wenn der Falter fertig ist mit dem Strecken der
> Flügel (er sitzt dann nicht mehr mit herab hängenden Flügeln, in Art
> der Tagfalter nach oben +/- zusammen gelegt, sondern hat sie dann
> dachförmig über den Hinterleib gelegt), mal vorsichtig anstupsen. Die
> Falter erzeugen zur Abschrecken von Fressfeinden einen sehr
> deutlichen Knarzton (Zirpton kann man dazu eigentlich nicht mehr
> sagen, aber die Literatur nennt es so). Der Falter kann in die
> Freiheit entlassen werden. Er wird sich seines Lebens bis zu den
> ersten Frösten erfreuen und dann erfrieren.

> Die Art ist ein Wanderfalter, der jedes Jahr in mal größerer und mal
> kleinerer Menge bis nach Skandinavien hoch fliegt, Eier legt und dann
> stirbt. Die Nachkommen, also Eure Puppe, fliegen aber leider nicht
> wieder zurück.

> Liebe Grüße
> Klaas

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