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Re: CSE - gefährlicher als EPS

Geschrieben von: Erwin Rennwald
Datum: 22.Januar 2021, 22:05 Uhr

Antwort auf: Re: CSE - gefährlicher als EPS (CSE)

Hallo Christian,

> Schöner Einblick in die "Szene".

Wundert Dich das?

> Wenn die Argumente
> ausgehen, wird der (reichlich schwache) Versuch unternommen, mich
> persönlich zu diskrediert.

Also ich sehe bei allen Schreibern hier gute Argumente - nur bei Dir vermisse ich sie. Das wäre jetzt doch die Gelegenheit. Ich jedenfalls bin für gute Argumente offen.

Ich frage mich: Wo habe ich denn den einen Versuch unternommen, Dich zu diskreditieren? Ich jedenfalls habe nichts davon gemerkt.

> Anyway, geilt euch also gerne
> weiter daran auf, irgendwelche Fakts über mich herauszufinden (aus
> denen ich sowieso kein Geheimnis mache). Ich stehe zu allen, was ich
> je beruflich und wissenschaftlich getan haben.

Das gehört zum wissenschaftlichen Vorgehen, dass man versucht, herauszufinden, wer eine Studie finanziert. Meist ist das ja keine Kunst, denn es steht ja drauf. Ich habe die wikipedia kritisiert, weil sie Deiner "Dr." vergessen hat. Und dass Du den in Hohenheim gemacht hast, wusste ich schon bevor die wikipedia erfunden wurde ...

Es war Deine ominöse Andeutung, dass Du für "eine NGO" arbeitest - und danach hast Du über alle NGOs gewettert; da fragte ich mich schon, was denn Deine NGO für ein Konzept verfolgt.

> Ich bin auch jederzeit
> gerne bereit, mich mit allen auszutauschen, die eine Basisfähigkeit
> zum Zuhören und Reflektieren behalten haben.

Das ist eine gute Basis. Also her damit ...

> Doch auf haltlose Beleidigungen stehe ich gar nicht.

Von mir kommen keine.

> Und, Erwin, deine hier geäusserte Einschätzung über mich nach deiner
> "Recherche" enttäuscht mich das dann doch sehr.

Aber Christian, das war doch keine "Recherche" - dazu hätte ich viel länger gebraucht.

Was stört Dich an meiner Formulierung: "Der "Wildbienenexperte" ist auch unfair, denn CSE beschäftigte sich schon in seiner frühen Jugend mit Schmetterlingen und anderen Insekten, ist also entomologisch "breit aufgestellt" und kennt sich taxonomisch in einigen "Wespen"-Gruppen sicher wesentlich besser aus als bei den Wildbienen (siehe die von ihm herausgegebene Zeitschrift Bembix, seine entomologischen Publikationen und seine vielen Beiträge im Entomologieforum)." - Es gibt Wildbienenexperten, die Wildbienen können und sonst nicht viel. Auf Dich bezogen finde ich diese Formulierung daher zu einengend. Ich habe Dich als Entomologen kennengelernt, nicht als Wildbienenexperten - und so sehe ich das noch immer.

> Ich hoffe, du arbeitest inzwischen nicht genauso oberflächlich in deinem Job?

Davon kannst Du ausgehen.

> Wie du dich vielleicht erinnerst, kennen wir uns seit über 30 Jahren
> und zumindest früher war unser Verhältnis durchaus von Wertschätzung
> geprägt.

Aber klar erinnere ich mich, auch wenn es schon deutlich mehr als 30 Jahre sind. Ja, die fachliche Wertschätzung in Bezug auf die Entomologie war da, und sie blieb da. Ich habe viele Deiner entomologischen Publikationen quergelesen und manchmal auch "richtig" gelesen, auch wenn sie nicht mein Hauptinteressensgebiet betreffen. Deine Karriere nach der Promotion hatte ich nicht weiter verfolgt. Aber so ein bisschen was bekommt man trotzdem mit. Auch mal Streit hier und Streit dort - aber das gehört mit dazu.

> Doch manche Dinge muss man offenbar revidieren.

Was denn?

> Daher immerhin danke in deine akutelle Gedankenwelt.

Gerne.

> Und, nochmals zum Inhalt.

Endlich!

> Ich berate seit inzwischen acht Jahren
> Landwirte zum Thema "Agrarumweltmassnahmen". Hier haben wir
> viele sinnvolle Dinge erreicht und ich habe durchaus klare
> Vorstellungen zu diesem Thema.

Ja, ja, wegen meinen Recherchen zu den Blühstreifen bin ich damals auch auf Dich gestoßen. Wie hieß es doch zu Ruckwieds Eigenlob im "Spiegel": „Man setze auf kooperativen Naturschutz. In diesem Jahr hätten Bauern beispielsweise freiwillig mehr als 230.000 Kilometer Blühstreifen als Lebensraum für Insekten an Ackerrändern angelegt.“

Hast Du ihm diesen Satz formuliert? 230.000 Kilometer Blühstreifen die der Landwirtschaft im Portemonnaie und im Ansehen bei der Lokalpresse und Bevölkerung nutzen - den Insekten (mit wenigen Ausnahmen) nur ganz marginal. Was könnte man denn mit Insektenschutzstreifen in dieser Länge nicht alles tatsächlich erreichen - so ist es nur ein dürftiges Feigenblatt. Ich denke, wir müssen es zur Kenntnis nehmen: Für den tatsächlichen Schutz von Biodiversität bei den Insekten haben wir beide - trotz bester Motivation - sehr wenig erreicht. Hier ein bisschen und dort ein bisschen - nein, das reicht längst nicht mehr!

> Und alles, was ich hier äussere ist
> meine persönliche Meinung und nicht die eine ominösen Lobby. Ja, es
> gibt eigene Meinungen, auch wenn sich das der eine oder andere hier
> offenbar nicht vorstellen kann.

Doch, das glaube ich, dass das Deine persönliche Meinung ist. Das ist ja das für mich Schlimme, dass Du Überzeugungstäter bist. So wie auch Herr Ruckwied glaubt, mit seinen Blühstreifen tatsächlich auch "den Insekten" mehr Gutes zu tun als alle Naturschutzbehörden und Naturschutzorganisationen zusammen. Ich habe das schon mehrfach erlebt, dass hochgeschätzte Kollegen sich im Denken immer mehr von ihrem gut dotierten Job vereinnehmen lassen. Das ärgert mich, aber das bringt mich nicht dazu, deshalb den kollegialen Austausch abzubrechen.

> Beschimpfen oder Beleidigen lasse ich
> mich jedoch nicht, daher wünsche ich euch allen noch viel Spass her.

Beschimpfen lassen muss man sich schon manchmal - egal ob zu recht oder zu unrecht. Das muss man aushalten(, vor allem wenn man selber gerne austeilt). Beleidigen lassen muss sich niemand, also auch Du nicht. Aber sag mal, wo bei dem ganzen Thema ging es denn um Dich? Es ging im Frau K und ihre hingebogene "Notfallzulassung" und um die Giftigkeit von Neonix. Warst Du dadurch persönlich beleidigt?

> Und, wer gegen Neonix ist, sollte vielleicht auch andere nicht so
> schnell angiften... :-)

Stimmt! Aber heißt das im Umkehrschluss: wer für Neonix ist, kann überall sein Gift ausstreuen?

> Gruss, Christian

Halt, da fehlt noch was. Das nämlich: "Und, nochmals zum Inhalt." Du hast bisher gar nicht erst versucht, auch nur einen der Kritikpunkte inhaltlich zu entkräften. Ich fürchte, da ist Beleidigtsein einfacher.

viele Grüße

Erwin

P.S.: "CSE - gefährlicher als EPS" habe ich mit einem Schmunzeln geschrieben. Ich hasse solche Kürzel, auch wenn ich machmal auch "ER" schreibe. Der Eichenprozessionsspinner ist aus meiner Sicht für die allermeisten Menschen ziemlich harmlos - ich mag ihn, auch wenn er mich manchmal ganz schön juckt.

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